Appenzeller Sennenhunde - Gesundheit und Zucht
Zweck des Vereins ist es, die Reinzucht der Rassen Appenzeller-, Berner-, Entlebucher- und Großer Schweizer Sennenhund zu fördern; dabei steht im Vordergrund die Erhaltung und Festigung der Rassehunde in ihrer Rassereinheit, ihrem Wesen, ihrer Konstitution, dem formvollendeten Erscheinungsbild und ihrer guten Eigenschaften als Familien-, Begleit- oder Arbeitshund. Insoweit ist der SSV auch ein Garant für eine qualitätsbezogene Zucht, die den Welpenkäufern bei SSV-Züchtern zugute kommen soll. Nur die Transparenz, Offenheit und die konsequente Bekämpfung von Erbkrankheiten ermöglichen, dass im SSV Welpen mit besonders hohem gesundheitlichem Standard gezüchtet werden. Die meisten Welpenkäufer sind sich dieser Tatsache bewusst und schenken daher den Züchtern des SSV ihr besonderes Vertrauen.
Maßgeblich für die Qualitätszucht im SSV ist zunächst, dass aus dem Potential der zuchtfähigen Rüden und Hündinnen eine Auswahl für den Zuchteinsatz getroffen wird. Alle Hunde, die zur Zucht eingesetzt werden sollen, müssen eine Zuchttauglichkeitsprüfung vor einem dreiköpfigen Körkollegium ablegen. Bevor ein Hund jedoch zu dieser Prüfung zugelassen wird, muss er sich zuvor einer rassespezifischen Gesundheitskontrolle unterziehen. Außerdem müssen die Hunde auf mindestens zwei vom SSV anerkannten Rassehundezuchtschauen von verschiedenen Spezialzuchtrichtern mindestens die Formwertnote „sehr gut“ erhalten haben. Das Körkollegium nimmt dann eine Exterieur- und Verhaltensbeurteilung vor und spricht bei bestandener Prüfung eine Zuchtempfehlung aus. Durch dieses Verfahren wird gewährleistet, dass nur Hunde in die Zucht kommen, die auch dem jeweiligen Rassestandard in allen Teilen entsprechen .
Der SSV bietet allen seinen Züchtern regelmäßig und auch flächendeckend Fortbildungsveranstaltungen zu ausgewählten Themen der kynologischen Wissenschaft an. Von diesen Angeboten wird reger Gebrauch gemacht. Der SSV bedient sich außerdem einer Zuchtwertschätzung. Dabei fließen alle Daten, die zu einem Hund, z. B. über das Auswerten von Röntgenbildern, durch das Ausstellen eines Hundes bei Zuchtschauen und durch die Zuchttauglichkeitsprüfung gewonnen werden, in Zuchtwerte ein. Gesundheitsdaten, genetische Untersuchungen, Zuchtwerte, Röntgenauswertungen, Lebend- und Todesdaten, Abstammungsanalysen, Zuchtzulassungsinformationen zu Exterieur, Bewegung und Verhalten und Vieles mehr werden den Züchtern des SSV in einer umfangreichen Datenbank zur Verfügung gestellt. Diese Informationen fließen in die Zuchtplanung ein und verbessern die Zucht kontinuierlich.
Der Appenzeller Sennenhund ist eine sehr robuste, langlebige Rasse. Aufgrund seiner ursprünlichen Verwendung braucht der Appenzeller eine intensive familienbezogene Aufzucht und eine auf Alltagstauglichkeit ausgerichtete intensive Welpenprägung. So haben wir haben es geschafft, dass Appenzeller Sennenhunde aus dem SSV sehr selten an Gelenkserkrankungen leiden und sie sich als aufgeschlossener, alltagstauglicher Familienhund präsentieren können.
Wir bedanken uns bei allen SSV-Züchtern und Besitzern, die diesen nachhaltigen, für die eigene Zucht manchmal schwierigen und zugleich mutigen Weg mit uns gehen. Die Rechte und Pflichten unserer Züchter sind in einer umfangreichen Zuchtordnung geregelt. Maßgebend für eine hohe Zuchtqualität ist jedoch letztlich die Zuchtkontrolle, die von mehr als 40 Zuchtwarten im ganzen Bundesgebiet gewährleistet wird. Diese Zuchtwarte nehmen bei den einzelnen Züchtern die Würfe ab, kontrollieren die Aufzuchtbedingungen und stehen als Zuchtberater zur Verfügung. Unsere Zuchtwarte werden durch regelmäßige Schulungen fortgebildet. Aber nicht nur die Kontrolle des Züchters ist maßgeblich für Zuchtqualität, sondern es bedarf auch der Überwachung der Gesamtpopulation der einzelnen Rassen. Hierfür wurden im SSV für jede von ihm betreute Rasse ein Arbeitskreis ins Leben gerufen, der sich im Wesentlichen mit aufkommenden Problemen der einzelnen Rassen beschäftigt und seine Erkenntnisse in den Zuchtausschuss einfließen lässt.
Röntgenrate
Im SSV ist die Röntgenrate bei Sennenhunden insbesondere in den letzten Jahren beispiellos hoch. In vielen Zuchten außerhalb des SSV werden nur die Zuchttiere geröntgt oder es liegen keine Informationen über die verwandten Tiere vor.
Diese hohe Röntgenrate im SSV bedingt, dass die Gelenkserkrankungen bei Sennenhunden sehr erfolgreich bekämpft werden konnten. Die Röntgenrate beschreibt das Verhältnis von gezüchteten Hunden/geröntgten Hunden. Alle Informationen aus dem verwandtschaftlichen Umfeld eines Zuchthundes gehen in einen Zuchtwert ein und ermöglichen den Züchtern gezielte Verpaarungen.
Entwicklung der Hüftgelenksdysplasie